Einführung
Mit dem Internet verändern sich auch die Ausdrucksformen
und Interaktionsmöglichkeiten in der Gesellschaft. Das sogenannte
Web 2.0 (siehe Wikipedia)
verändert die Kommunikationslandschaft: NutzerInnen erstellen, bearbeiten
oder kommentieren im Internet bereitgestellte Inhalte zunehmend selbst.
Typische Beispiele hierfür sind Wikis,
Weblogs (Blogs) und Podcasts.
Ein Blog ist eine Website, auf der schnell
und unkompliziert Beiträge veröffentlicht werden können.
Die LeserInnen habe die Möglichkeit, Postings zu kommentieren und
zu verlinken. Blogs haben die Politik und den traditionellen Journalismus
beeinflusst, Millionen Menschen weltweit eine Stimme gegeben. Viele Menschen
nutzen ein Blog aber auch einfach nur dazu, eine Art öffentliches
Tagebuch zu führen.
Vor
allem durch die Blogs hat sich RSS
rasch durchgesetzt: Dank RSS werden neu veröffentlichte Inhalte in
regelmäßigen Abständen automatisch auf den Computer (oder
andere Endgeräte wie z. B. Mobiltelefon, PDA oder mobile Spieleplattformen)
des Abonnenten geladen. Das Abonnement
ist nicht auf reine Textinhalte beschränkt, auch Audio- oder Videoinhalte
können via RSS abonniert
und dann z. B. auch auf tragbare Musikplayer geladen werden.
Auf
RSS basierende Funktionen werden zunehmend in bestehende Anwendungen integriert,
zum Beispiel in E-Mail-Programme oder Webbrowser.
Die
Bereitstellung von Daten im RSS-Format bezeichnet man auch als RSS-Feed.
Weblog-Systeme wie WordPress oder Movable Type generieren diese RSS-Feeds
automatisch und binden sie in die Webseite ein (vgl. Wikipedia).
Soziale Netzwerke
 Nie
war es einfacher, Medieninhalte zu produzieren und auszutauschen. Millionen
von Menschen werden zu medialen Akteuren – beteiligen sich aktiv
am Meinungsbildungsprozess, schaffen sich ihre
eigenen sozialen Strukturen, bilden Netzgemeinschaften,
kommentieren sich gegenseitig, tauschen Fotos,
Texte, Video- und Audiodateien. Sie realisieren, dass
sie an der Entwicklung der Gesellschaft partizipieren können.
Viele
Blogger gelten als authentisch und haben kulturprägenden
Einfluss. Einige setzen sich kritisch mit Medien
und Gesellschaft auseinander, sie sind ein neuer Ort für Meinungsbildung,
ihre Informationen gelten vielen als glaubwürdiger.
Beispiel:
Spreeblick
Das
multimediale Blog Spreeblick wurde 2006 mit dem "Grimme
Online Award Spezial" ausgezeichnet - Zitat
aus der Jurybegründung:
"Spreeblick ist kein explizit journalistisches Angebot, bedient
sich aber immer wieder journalistischer Mittel und setzt Themen,
die von den traditionellen Medien aufgegriffen werden. Spreeblick
ist kein Kunstwerk, remixt aber Versatzstücke der Popkultur
auf intelligente Weise zu etwas völlig Neuem. Spreeblick ist
kein Diskussionsforum, und doch entstehen in den Kommentarfeldern
seiner Beiträge Debatten von besonderer Qualität.
Das
Angebot zeigt, welchen Einfluss vernetzte Kleinstmedien abseits
des Mainstreams erlangen können. Johnny Haeuslers kritische
und zugleich spielerische Auseinandersetzung mit den Geschäftspraktiken
des Klingelton-Anbieters 'Jamba' oder der 'Du bist Deutschland'-Werbekampagne
dürften in die Lehrbücher für Public Relations eingehen.
Haeusler pflegt dabei einen besonderen Tonfall. Seine Kritik ist
niemals herablassend oder zynisch. Nicht nur den traditionellen
Medien, sondern auch seinem eigenen Genre begegnet er mit Distanz
und Selbstreflektion …" (Quelle:
Grimme-Online-Award)
Beispiel:
Bildblog
Ein
wache Generation von Bürgerjournalisten sieht in den westlichen Demokratien
den etablierten Medien genau auf die Finger. Beispiel: BILDblog
– Notizen über eine große deutsche Boulevardzeitung.
Beispiel:
Editor
Myself
 Blogs
können aber auch authentisch Zeugnis von Krieg, Terroranschlägen
und Katastrophen abbilden und kommentieren und repräsentieren
eine zunehmend wachsende Stimme im globalen Medienrauschen.
Hossein Derakhshan,
iranischer Blogger der ersten Stunde, schildert seine Sicht der
Dinge im Blog
Editor: Myself. Er fordert damit die Mächtigen
des Landes heraus und findet immer Wege, die Zensur zu umgehen:
"Ich
dachte, mir das könnte ein origineller Raum sein, durch den
alle Iraner an der öffentlichen Meinungsbildung und öffentlichen
Debatte teilnehmen können. Unsere Regierung ist dementsprechend
nervös, sie will keine Freiräume für öffentliche
Debatten. Wahrscheinlich sind sie deswegen auch so sensibel gegenüber
dem Internet."
[…]
"Weblogs haben Menschen innerhalb und außerhalb des Irans
sowie Frauen und Männer und andere soziale Gruppen miteinander
vernetzt. Zum ersten Mal kann man lesen, wie Frauen bei uns denken
und wie sie die Welt sehen. Ihre Meinung wurde bislang immer von
Männern gefiltert."
(Im Interview mit Friedemann Hottenbacher: Die Medienrevolution
im Netz. Blogger und Podcaster. ZDF/3sat-Neues-Spezial, 3.11.2006)
"Bloggen" ist
eine der neueren Kommunikationsformen im Internet. Die Blog-Suchmaschine
Technorati zählt
mit Stand 17. 11. 2006 bereits 60 Millionen Blogs (zum Vergleich: 15.
11. 2005: 22 Millionen) weltweit. Die österreichische
Blogosphäre wird auf 10.000 bis 20.000 Blogs geschätzt,
Tendenz steigend.
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