Bildfrequenz von Film und Video - Anzahl der Animationsphasen
im Trickfilm Die
Projektionsgeschwindigkeit von Film ist 24 Bilder pro Sekunde, im
Falle von Video sind es 25 Bilder (im europäischen PAL-Format),
wobei sich diese aus 50 zeilenweise verzahnten Halbbildern zusammensetzen.
Im Animationsfilm werden die 24/25
Bilder pro Sekunde verwendet um möglichst perfekte
Bewegungsabläufe zu erhalten. Abhängig von der Animationstechnik
und der Art der Bewegung ist es aber durchaus möglich, die
einzelnen Animationsphasen doppelt
(12 Vorlagen pro Sekunde) oder dreifach
(8 Vorlagen pro Sekunde) aufzunehmen, bei noch langsamerem Bildwechsel
wird die Animation als ruckelig wahrgenommen.
Sehr schnelle Bewegungen (Beispiel: Flugzeug fliegt durchs Bild)
brauchen eine Darstellung mit 24/25
Phasen pro Sekunde, weil sie sonst ruckeln. Üblicherweise
erzielt man mit zwei oder drei Aufnahmen pro Animationsphase sehr
gute Ergebnisse, am besten werden beide Bildfrequenzen ausprobiert.
"Straight
ahead"- und "Pose to Pose"-Animation
John Lasseter erläutert in seinem Artikel "Principles
of Traditional Animation Applied to 3D Computer Animation"
zwei grundsätzlich unterschiedliche Arbeitsweisen im klassischen
Zeichentrickfilm.
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Im
handgezeichneten Trickfilm bezeichnet man es als Straight
Ahead Action, wenn der Animator mit der
ersten Zeichnung einer Szene beginnt und dann alle folgenden
Bilder weiterzeichnet, bis er das Ende der Szene erreicht.
Dabei entsteht eine Animation, die sehr spontan und lebendig
aussieht, man verwendet diese Arbeitsweise für wilde
und quirlige Aktion.
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Als
Pose-to-Pose Action
bezeichnet man es, wenn die Animation umsichtig geplant
wird. Der Animator zeichnet eine Sequenz von Körperhaltungen,
also zum Beispiel die erste Phase, einige In-Betweens und
die letzte Körperhaltung, und dann alle In-Betweens
(oder ein anderer Animator oder der Computer zeichnet die
In-Betweens). Diese Technik wird verwendet, wenn die Szene
mehr Planung verlangt und wenn die Körperhaltungen
und das Timing wichtig sind.
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John
Lasseter, "Principles
of Traditional Animation Applied to 3D Computer Animation",
Computer Graphics, pp. 35-44, 21:4, July 1987 (SIGGRAPH 87)
Was
den klassischen Zeichentrickfilm
betrifft, der in den Übungsbeispielen als Einstieg ins Medium
Trickfilm benutzt wird, so ist die eher spontane Straight-ahead-Arbeitsweise
für einen ersten Zugang sicher empfehlenswert, einfach um das
Werkzeug kennen zu lernen und erste Erfahrungen mit dem Medium zu
sammeln.
Im Gegensatz dazu illustrieren die nun folgenden Animationsübungen
anschaulich, was mit dem Begriff "Pose-to-Pose"
Animation gemeint ist und welche Prinzipien und Arbeitsschritte
dabei zur Anwendung kommen.
Anhand der folgenden Übungen sollen grundlegenden Elemente
und Parameter von Animation veranschaulicht werden, die prinzipiell
auf alle nur erdenklichen Animationsfilmtechniken anwendbar sind.
Die Übungen können mit Zeichnungen auf Papier nachvollzogen
werden, wobei die Verwendung eines Leuchtkastens, wie er im Kapitel
"Trickfilmstudio" beschrieben wurde, notwendig ist. |
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