 Das
Radio-Manuskript dient für Regie und Technik als schriftliche
Unterlage für die Abmischung von Sendungen und Beiträgen.
Im Manuskript wird der gesamte Ablauf einer Sendung/eines Beitrags
festgehalten. Das heißt, die Abfolge von Beitragstext, O-Ton,
Atmo, Musik wird in der richtigen Reihenfolge aufgeschrieben. Der
Text wird zur Gänze, also so wie er dann für den Beitrag
gelesen und aufgenommen wird, festgehalten. Korrekturen nach Fertigstellung
des Manuskripts müssen so vorgenommen werden, dass die Person,
die den Text spricht, nicht über wildes Gekritzel und undurchschaubare
Anmerkungen stolpert. Die Schriftgröße des Texts sollte
nicht zu klein sein, ein mittlerer Zeilenabstand erleichtert das
Lesen. Um beim Lesen Pannen zu vermeiden, sollte außerdem
nicht mitten im Satz eine neue Seite begonnen werden. Die Rückseite
darf keinesfalls beschrieben werden. Auch die Zuspielungen zum Text,
also Bänder mit O-Tönen, Atmo etc., werden im Manuskript
festgehalten. Wobei jeweils die ersten und die letzten Wörter
der O-Töne hingeschrieben werden, was insbesondere bei der
analogen Abmischung mit einem Mischpult zur Orientierung notwendig
ist. Im Manuskript werden auch die verschiedenen Regieanweisungen
notiert, also etwa welcher Musiktitel folgt, ob ein O-Ton abreißt,
wo eine Blende erfolgen soll oder wie lange eine Atmo unter dem
Text liegen bleibt. Für die Abmischung wird das Manuskript
mehrfach fotokopiert oder ausgedruckt. Ein Exemplar ist für
den Redakteur, eines für die Technik und die weiteren für
die Sprecher.
Das eigene Manuskript sprechen
Wer seine eigenen Texte lesen will, sollte laut üben. Das laute
Lesen hilft, die eigene, richtige Sprechweise zu finden. Auf Radiotexte
kann man sich nicht leise vorbereiten, indem man sie nur in Gedanken
liest. Es ist notwendig, die Wörter und Formulierungen tatsächlich
zu sprechen und zu artikulieren.
Das laute Lesen der eigenen Texte trägt dazu bei, sich selbst
zuhören zu lernen. Dabei lassen sich auch holprige Passagen
im eigenen Text feststellen, die dann noch ausgebessert werden können.
Alle, die Radiotexte sprechen, sollten
ein Minimum an Atemtechnik beherrschen, denn das Atemholen
sollte nicht am falschen Platz stattfinden. So müssen bisweilen
auch längere Textpassagen in einem Atemzug durchgesprochen
werden, um Sinnzusammenhänge nicht zu zerreißen. Geatmet
wird in den Pausen. Wichtig ist es auch bei der Betonung eine gewisse
Sprachmelodie zu finden. Das heißt, gezielt Pausen einzulegen
und die Stimme dort anzuheben oder abzusenken, wo es der Text verlangt.
Anmerkungen und Zeichen für die Betonungen und die Pausen sollten
im Manuskript mit eingetragen werden. Weiters sollte auch geübt
werden, beim Lesen der Texte den vollen Stimmumfang zu gebrauchen.
Das ist am Anfang gar nicht so einfach und kann auch mit professioneller
Unterstützung trainiert werden. Bei den meisten Leuten steckt
viel mehr an Umfang und an Höhen und Tiefen in der eigenen
Stimme drinnen, als sie wissen. |
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