 Die
Arbeit im Studio ist der letzte Schritt zum sendefertigen Beitrag.
Meist führen bei der Mischung von
Beiträgen die GestalterInnen selbst Regie. Regie
machen bedeutet, alle Arbeitsvorgänge, die zu einer fertigen
Sendung führen, zu disponieren und zu organisieren. Die Gestalterin
muss gut auf die Studio-Arbeit vorbereitet sein. Das fertige Manuskript
muss in mehrfacher Ausführung ebenso vorliegen wie die Zuspielungen
mit den O-Tönen und die Musik, die in einem Beitrag vorkommen
soll.
Die Arbeit im Studio erfordert Kooperation
und Kommunikation mit den SprecherInnen und den TontechnikerInnen
am Mischpult. Viele BeitragsautorInnen lesen ihre Texte in der Regel
selber. Nicht selten werden die Texte oder auch Zitate aber auch
von SprecherInnen gelesen. Diese müssen über die gewünschte
Art der Interpretation des Textes in Kenntnis gesetzt werden. Ein
Gesetzestext ist anders zu lesen als ein Gedicht.
Texte können auf unterschiedliche
Art aufgenommen werden. Sie können separat aufgenommen
werden, das heißt die jeweilige Sprecherin setzt sich ins
Studio und liest alle Texte in einem durch. Das Band mit der Sprachaufnahme
wird dann im Nachhinein zugespielt und gemeinsam mit den O-Tönen
(Atmo, Musik) zur fertigen Sendung gemischt. Texte können aber
vom Studio aus auch direkt und gemeinsam mit den O-Tönen aufgenommen
werden. Wenn die SprecherInnen die O-Töne während der
Mischung hören, so haben sie meist ein besseres Gefühl
für die Interpretation des Inhalts, als wenn sie nur den reinen
Text herunterlesen. Aufzupassen, dass bei der Sprachaufnahme keine
Fehler gemacht werden, ist Aufgabe der Person, die im Studio die
Regie führt. Bei falschen Interpretationen oder Versprechern
wird die Textpassage mit dem Patzer entweder ganz wiederholt oder
es wird nur der Satz mit dem Versprecher nochmals aufgenommen. Die
Stellen mit den Fehlern werden dann im Nachhinein herausgeschnitten.
Mit dem Tontechniker muss sich die Regisseurin über die Art
und die Qualität der Aufnahmen und der Mischung verständigen.
So ist es vor der Sendungsproduktion notwendig, gemeinsam in die
O-Töne hineinzuhören, damit der Techniker am Mischpult
die Töne richtig einstellen und regeln kann. Der Toningenieur
markiert sich dann am Manuskript, wo er schlechte oder leise O-Töne
anheben oder verbessern kann. Beim Mischen der Sendung muss die
Regie darauf achten, dass O-Töne nicht zu laut oder zu leise
zugespielt werden. Bei komplizierteren Mischungen, etwa wenn Atmo
und O-Töne auf eine bestimmte Weise gemixt werden, muss die
Regie genaue Anweisungen geben und hellhörig sein, ob Blenden
u.Ä. auch tatsächlich gut kommen.
Nach der Aufnahme der Sendung, wird das
Band durchgehört und von Fehlern gesäubert.
Manchmal kommt es beim Übergang von O-Ton und Text zu kleinen
Pausen. Diese "Löcher" müssen herausgeschnitten
werden. Oft ist der Beitrag zu lang, er muss dann auf Sendungslänge
gekürzt werden. Größere Probleme machen Beiträge,
die zu kurz geworden sind. Eine Musikbrücke kann die Rettung
bringen, möglicherweise muss aber noch ein O-Ton und/oder ein
Text eingebaut werden. Und das kostet Zeit, muss doch die jeweilige
Stelle auch nochmals gemischt werden.
Ist der Beitrag oder die Sendung schließlich fertig, kann
die Gestalterin darüber nachdenken, ob das Produkt auch gut
geworden ist. |
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