Mit
unseren Ohren hören wir ganz anders, als ein Mikrofon das tut.
Das Hören ist ein komplexer Vorgang, im Gehirn werden die Sinneseindrücke
des Ohres weiterverarbeitet, dabei spielen andere Wahrnehmungen
und eine Reihe weiterer Komponenten eine Rolle. Was wir letztlich
hören, hat im Gehirn verschiedene Interpretationsinstanzen
durchlaufen, wurde "gefiltert" und aufbereitet und unterscheidet
sich wesentlich von dem, was ein Mikrofon und ein Aufnahmegerät
festhalten können.
So ist das Gehirn zum Beispiel in der Lage, Nebengeräusche
auszublenden, weshalb wir etwa in einem lauten Lokal, bei Musik,
Stimmengewirr und vielfältigen anderen Nebengeräuschen
dem Gespräch der anderen Leute am Tisch ohne größere
Probleme folgen können. Würden wir in dieser Situation
Mikrofon und Aufnahmegerät verwenden, wäre sicher nicht
viel zu verstehen, denn die Leistungen des Gehirns funktionieren
nur mit "unseren eigenen" Ohren. Wenn wir gute Tonaufnahmen
machen wollen, genügt es deshalb nicht, ein Mikrofon "irgendwo
und irgendwie" aufzustellen! Wollte man einen Vortrag in einem
großen Raum aus der hintersten Reihe aufnehmen, wäre
die Tonqualität wahrscheinlich miserabel und das Gesprochene
vielleicht sogar unverständlich, und das, obwohl man in der
letzten Reihe noch "ganz gut" hören kann, was vorne
gesprochen wird. Das müssen wir bedenken, wenn wir Aufnahmen
machen, müssen uns in das "schlechtere Hörvermögen"
eines Mikrofons hineindenken und darüber Bescheid wissen, wie
sich Schall ausbreitet und verteilt.
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Hörbares
ist Bewegung der Luft. Wie ein stiller Teich auf
einen hineingeworfenen Stein reagiert (er erzeugt Wellen),
so verhält sich auch die Luft nach einem Anstoß
durch zum Beispiel eine schwingende Saite oder schwingende
Stimmbänder eines Menschen. Es bilden sich um den Tonerzeuger
Druckmuster aus. |
Was immer zu hören ist, ist ein Produkt
aus Originalschallquelle und dem umgebenden Raum!
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