 Radio-JournalistInnen
sind keine TontechnikerInnen. Dennoch sind sie in der
Praxis viel mit Audiotechnik konfrontiert. Vor allem müssen
sie ihre Aufnahmegeräte fest im Griff haben. Der Umgang mit
dem (analogen oder digitalen) Kassettenrekorder und die Kenntnis
der Eigenschaften des Mikrofons gehört zur alltäglichen
Routine.
Wer sich auf den Weg zu einem Interview, einer Umfrage oder einer
anderen Aufnahme macht, sollte zuvor immer seine "sieben Sachen"
überprüfen.
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Funktioniert
das Gerät? |
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Sind
die Batterien und das Mikro aufgeladen, habe ich Reserve-Batterien?
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Habe
ich genügend leere Kassetten, den Kopfhörer, alle
Kabel dabei? |
Es
ist sehr unangenehm, einen möglicherweise mühsam erkämpften
Interview-Termin nicht wahrnehmen zu können, nur weil man etwas
vergessen hat oder weil die Technik nicht funktioniert.
AnfängerInnen, die mit der Technik noch nicht vertraut sind,
sollten die Geräte vor dem Einsatz
unbedingt testen: alles zusammenstecken, die Aussteuerung
überprüfen, Sprechproben machen, anhören, wie das
Aufgenommene klingt, und so lange mit dem Aufnahme-Set "spielen",
bis eine gewisse Sicherheit im Umgang eintritt. Während der
Aufnahmesituation, etwa bei einem Interview, ist es dann wichtig,
Gelassenheit zu bewahren. Das heißt: mit Ruhe alles vorbereiten
und die Geräte so aufstellen, dass man sie bequem handhaben
kann. Trotz aller Konzentration auf das Gespräch muss immer
darauf geachtet werden, dass die Aufnahme passt. Sollten Probleme
auftreten, kühlen Kopf bewahren, das Interview unterbrechen,
Fehlerquellen herausfinden und (hoffentlich) weitermachen.
Hier noch einige Tipps für die richtige Aufnahmepraxis:
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Sich
mit den Ohren "umsehen". Bei Interviews
in Räumen sind etwa Klimaanlagen, Kühlschränke
oder Computer lästige Lärmquellen, die die Aufnahme
stören oder gar unbrauchbar machen. Derartige Geräte,
wenn möglich, abschalten. Ebenso sollten hallige Räume
gemieden werden, da der Hall die Verständlichkeit der
Aufnahme beeinträchtigt. Fenster schließen und
Straßenlärm vermindern. |
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Bequeme
Sitzposition einnehmen: Es hemmt die Unterhaltung,
wenn der Interviewer akrobatische Übungen vollziehen
und mit dem Mikrofonarm lange Wege zurücklegen muss,
um seine Gesprächspartnerin zu erreichen. |
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Das
Mikrofon möglichst ruhig in der Hand halten,
denn Hantier-Geräusche teilen sich dem Mikrofon sehr
laut mit und sind dann auch auf der Aufnahme zu hören.
Ringe sollten vor der Aufnahme von den Fingern der Mikrofon-Hand
genommen werden. Das Reiben von Metall (Ring) auf Metall (Mikrofon)
ist ein schreckliches Geräusch, das sehr laut aufgenommen
wird. |
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Das
Aufnahmegerät so weit wie möglich vom Mikrofon entfernt
aufstellen. Damit kann verhindert werden, dass
das Brummen der Motoren des Aufnahmegerätes allzu laut
mit auf die Aufnahme kommt. |
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Als
wichtige Handwerksregel gilt: Sich bei einem Interview
ja nie das Mikrofon aus der Hand nehmen lassen! Die Gesprächspartnerin
darf das Mikrofon nicht okkupieren, denn dann habe ich das
Gespräch im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr in der
Hand, ich wäre meinem Gegenüber "hilflos"
ausgeliefert. Es wäre unmöglich, schnell einmal
eine Zwischenfrage zu stellen oder das Gespräch durch
Anmerkungen zu strukturieren. |
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Während
oder nach der Aufnahme muss unbedingt
abgehört und überprüft werden, ob
die Aufnahme vorhanden und brauchbar ist. |
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