 Einen
Beitrag zu "bauen" bedeutet in der Praxis: sich systematisch
und Schritt für Schritt an die Arbeit zu machen. In der ersten
Arbeitsphase muss ich alle für meinen gebauten Beitrag notwendigen
Elemente "zusammentragen". Zu allererst brauche ich ein
Thema, und zwar ein Thema,
das sich in der für den Beitrag vorgesehenen Länge auch
abhandeln lässt (Themenfindung). Dann ist es notwendig zu recherchieren,
alle nötigen Informationen und Unterlagen
zu besorgen (Recherche) und darüber nachzudenken,
wer als Interview-PartnerIn für den Beitrag in frage kommt,
wobei die Anzahl der Interviews, die im Zuge einer Beitragsproduktion
gemacht werden, variiert (Interview-Vorbereitung). Will ich in meinem
Beitrag eine Person, etwa eine Autorin, portraitieren, dann kann
ich mich eventuell auf ein Interview (mit der Autorin) beschränken
und den Beitrag mit Literaturzitaten ergänzen. Bei anderen
Themen, vor allem bei kontroversen, werde ich die strittigen Meinungen
im O-Ton bringen und alle für den Beitrag relevanten Personen
interviewen.
Für längere Beiträge mit O-Ton brauche ich mehr Interview-Passagen
als für eine 5-minütige Story. Der Arbeitsaufwand wird
dementsprechend größer sein. Für einen Kurzbeitrag
sieben lange Interviews zu führen ist wenig sinnvoll, da ich
ohnedies nur einige wenige Aussagen unterbringen kann. Abgesehen
davon, hängt im journalistischen Alltag der Arbeitsaufwand
auch vom Zeitbudget ab, das zur Gestaltung eines Beitrags zur Verfügung
steht. Für eine längere Geschichte werde ich mir natürlich
mehr Zeit nehmen (müssen). Habe ich die Wahl getroffen, wer
meine Interview-PartnerInnen sein sollen, dann geht es ans Telefonieren
und Termine-Ausmachen. Es erfordert
bisweilen viel Geduld, Zeit und Hartnäckigkeit, schwer beschäftigte
Leute zu erreichen und einen freien Termin zu ergattern.
Sind die Interview-Termine fixiert, muss ich mich inhaltlich vorbreiten
und einen (der Länge der Interview-Zeit entsprechenden) Fragenkatalog
ausarbeiten (Fragetechnik). Bei kurzen Interviews ist
es sinnvoll, sich auf die allerwichtigsten Fragen zu beschränken.
Auch technisch gilt es Vorbereitungen zu treffen und alle Geräte
und das Zubehör zu "checken" (Audiotechnik). Möchte
ich in meinem Beitrag auch Atmo oder eine Umfrage unterbringen,
so muss ich die geeigneten Plätze auswählen und mich mit
dem Mikro bewaffnet an den Aufnahmeort begeben. Sind die Aufnahmen
im "Kasten", beginnt die nächste Arbeitsphase, die
besonders aufwändig ist: die Bearbeitung der O-Töne und
die Gestaltung und Mischung des Beitrags im Studio. |
|