Montage
"Der
Sowjet-Film hat sie zum Nerv des Films bedingt.
Das Wesen der Montage zu bestimmen hieße das
Problem des Filmes als solches zu lösen.
Die alten Filmmacher, so auch der theoretisch ganz
veraltete Lev Kulesov, betrachteten die Montage
als ein Mittel, dadurch etwas beizubringen, dass
man es schildert, indem man einzelne Bildausschnitte
wie Bausteine aneinanderfügt.
Die Bewegung im Bildausschnitt und die konsequente
Länge der Stücke soll dabei als Rhythmus
betrachtet werden.
Grundweg falsche Auffassung!
Das hieße eine Gegebenheit ausschließlich
nach der [Art] ihres äußeren Ablaufs
zu bestimmen. Das mechanische Aneinanderkleben der
Stücke als Prinzip [zu] betrachten. [...]
Meiner Ansicht nach ist aber Montage nicht ein aus
aufeinanderfolgenden Stücken zusammengesetzter
Gedanke, sondern ein Gedanke, der im Zusammenprall
zweier voneinander unabhängiger Stücke
ENTSTEHT (`dramatisches´ Prinzip).
(`Episch´ und `dramatisch´ [in Bezug]
auf die Methodik der Form und nicht [auf] Inhalt
oder Handlung!)
Wie in der japanischen Hieroglyphik, wo zwei selbstständige
ideographische Zeichen (`Bildausschnitte´)
nebeneinander gestellt zu einem Begriff explodieren."
(Eisenstein, Sergej M. Zitiert aus: Albersmeier,
Franz-Josef (Hg.): Texte zur Theorie des Films.
Reclam, 1998, S. 275ff.)
Filmtipp: |
Panzerkreuzer
Potemkin, (1925/26) |
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"Die
Treppe von Odessa" Ausschnitt aus dem
Film "Panzerkreuzer Potemkin". (Dieser
Link ist aus rechtlichen Gründen passwortgeschützt.) |
Link:
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Deutsches
Filminstitut - Materialien zu Panzerkreuzer
Potemkin |
Bilder
mit freundlicher Genehmigung der Autoren |
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