"Wenn
Sie als Commissario einen Erschossenen finden, dem man einen Stein
in den Mund gesteckt hat, was denken Sie dann?"
"Wissen Sie", sagte Montalbano, entschlossen, sich zu
revanchieren, "das ist Schnee von gestern, heute wird ohne
Erklärung gemordet."
"Aha. Dieser Stein im Mund ist für Sie also eine Botschaft."
"Natürlich."
"Und was bedeutet er?"
"Er bedeutet, daß der Ermordete zuviel geredet hat, daß
er Dinge gesagt hat, die er nicht hätte sagen dürfen,
dass er ein Spitzel war."
"Genau. Sie verstehen die Information, weil Sie über den
Code der in diesem Falle metaphorischen Sprache verfügen. Aber
wenn Sie nicht über den Code im Bilde wären, was würden
Sie dann verstehen? Überhaupt nichts. Dann wäre der Tote
für Sie ein zu bedauerndes Mordopfer, dem man unerklärlicherweise
einen Stein in den Mund gesteckt hat."
(Camilleri, Andrea: Der Hund aus Terracotta. Commissario Montalbano
löst seinen zweiten Fall. Lübbe, 1999, S. 208)
Fragen:
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Was
ist ein Code? |
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Was
bedeutet Kodieren, Dekodieren? |
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Was
ist ein Text? |
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M
O R S E C O D E Encoder/Decoder
Anwendung:
Geben Sie Ihren Text oder Ihren Morsecode
in das entsprechende Textfeld ein. Die korrekte Übersetzung
sollte in der Textbox darunter erscheinen. Falls dies
nicht der Fall ist, klicken Sie auf den Button "Encodieren"
bzw. "Decodieren".
ACHTUNG: Leerzeichen zwischen den
Wörtern werden im Morsecode mit " & "
symbolisiert. Die Buchstaben im Morsecode werden mit dem
Leerzeichen getrennt.
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Menschen
sind keine Maschinen!
Der menschliche Kommunikationsprozess ist weitaus komplexer als
der von Maschinen. Siehe "Wie entsteht Bedeutung?"
. Z I T A T .
Umberto Eco - Der kinematografische Code
"Gliederungen
werden in einem Code eingeführt, um ein Maximum möglicher
Ereignisse mit einem Minimum an kombinierbaren Elementen kommunizieren
zu können. Sie sind ökonomische Lösungen. Sobald
die kombinierbaren Elemente feststehen, wird der Code zweifellos
ärmer in bezug auf die Wirklichkeit, der er Form gibt. Sobald
die kombinatorischen Möglichkeiten feststehen, gewinnt man
wieder ein bißchen von diesem Reichtum an zu kommunizierenden
Ereignissen zurück (die schmiegsamste Sprache ist immer ärmer
als die Sachen, die sie sagen will, so gäbe es keine Polysemieerscheinungen).
Dies bewirkt, dass, sobald wir die Wirklichkeit - sei es mittels
einer verbalen Sprache, sei es mittels der armen, gliederungslosen
Codes des weißen Stockes des Blinden - benennen, unsere Erfahrungen
verarmen, aber das ist der Preis, den man bezahlen muß, um
Erfahrungen mitteilen zu können."
(Einige Proben: Eco,
Umberto: Der
Film und das Problem der zeitgenössischen Malerei. 1968. In:
Albersmeier,
Franz-Josef (Hg.):
Texte zur Theorie des Films. Reclam, Stuttgart 1998)
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