Ein
"System" wird üblicherweise als Sammlung von Teilen
beschrieben, die miteinander verbunden oder aufeinander bezogen
sind und selbst wieder in Beziehung zum Umfeld stehen, das das System
umgibt.
In der folgenden Grafik sind die Teile des Systems durch Kreise
und Rechtecke dargestellt, die Linien repräsentieren die Beziehungen
zwischen den Teilen und die Pfeile zeigen die Interaktion des Systems
mit seiner Umwelt.

Dass die einzelnen Teile eines Systems
miteinander verbunden sind, impliziert Folgendes:
Wenn ein Teil eine Veränderung erfährt, so verändert
sich zumindest ein weiterer Teil. Sobald sich dieser zweite Teil
verändert, hat dies wiederum Auswirkungen auf einen weiteren
Teil und dies wieder auf einen weiteren
und so fort. Es ist
vergleichbar dem Effekt, der entsteht, wenn man eine mit Gelatine
gefüllte Schüssel berührt: Eine einzige Berührung
führt zu einer langen Kette von Zitterbewegungen.
Da Systeme mit ihren Umwelten in Interaktion treten, werden sie
ständig von "außen" berührt. Das bedeutet,
dass die meisten Systeme sich ständig verändern - und
da diese Veränderungen Zeit brauchen, kann ein System nicht
so beschrieben werden als hätte es eine bestimmte Gestalt.
Aufgrund dieser Eigenschaft eignen sich Systeme für das Studium
von Situationen, die Wissenschafter üblicherweise als Ereignisse
oder Prozesse bezeichnen.
 Das
Konzept eines Systems kann zur Veranschaulichung mit einem Mobile
verglichen werden. Die Teile des Systems - oft auch als Objekte
bezeichnet - sind in der folgenden Zeichnung als Fische dargestellt.
Die Beziehungen untereinander werden zum einen durch die Stäbchen
hergestellt, die eine räumliche, horizontale Distanz zwischen
den Fischen herstellen, zum anderen durch die Fäden, die die
Fische in einem bestimmten vertikalen Abstand halten.
Beachten
Sie,
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dass
die Fäden und Stäbchen alle Fische untereinander verbinden,
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es
dem einzelnen Fisch ermöglichen, sich in einem gewissen,
wenngleich begrenzten Ausmaß zu bewegen |
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und
zugleich die Fische davor bewahren auseinander zu driften. |
Das Mobile ist ein brauchbares Beispiel dafür, wie ein System
funktioniert. Bewegt sich ein Fisch, wird zumindest ein weiterer
Fisch darauf ebenfalls mit Bewegung reagieren. Daher wird auch der
leiseste Lufthauch das Mobile in ständiger Bewegung halten.
Das folgende Zitat von Stephen Littlejohn gibt eine formale Definition
des Begriffs "System".
Möglichst einfach betrachtet, kann man sagen, dass ein System
aus vier Komponenten besteht.
1. |
Die erste Komponente sind Objekte.
Diese Objekte sind Teile, Elemente oder Variable des Systems.
Diese Objekte können physisch, abstrakt oder beides sein,
je nach Beschaffenheit des Systems. |
2. |
Zweitens
besteht ein System aus Attributen
- den Eigenschaften oder Eigenheiten des Systems und seiner
Objekte. |
3. |
Drittens
muss es in einem System interne Beziehungen zwischen seinen
Objekten geben. Dies ist ein ganz zentrales Merkmal von Systemen.
Eine Beziehung zwischen den Objekten impliziert eine wechselseitige
Beeinflussung (Interdependenz) und Beschränkung. |
4. |
Systeme
haben viertens eine Umwelt.
Sie existieren nicht in einem Vakuum, sondern werden von ihrer
Umgebung berührt.
(Littlejohn, Stephen W.) |
Das
Fisch-Mobile erfüllt ganz offensichtlich diese Kriterien.
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Es ist
wichtig, die folgende Übung wirklich durchzuführen. Sich
mit System in der folgenden Weise auseinander zu setzen, ist der
wirksamste Weg sie zu verstehen.
Betrachten Sie jedes der nachstehend angeführten
drei Systeme und versuchen Sie:
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einige
der Objekte zu benennen, die das System bilden, |
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einige
der Beziehungen zwischen den Objekten zu benennen, |
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die
Umwelt des Systems zu beschreiben und |
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zu
beschreiben, inwieweit sich das System ständig verändert. |
Die
drei Systeme:
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