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Die Wissenschaftler neigen dazu, die verschiedenen Massenmedien nach ihren Distributionskanälen zu unterscheiden. Bücher, Zeitungen, Magazine werden oft als "Printmedien", Radio und Fernsehen hingegen als "elektronische" oder "Rundfunk"-Medien bezeichnet. Zwei weitere elektronische Distributionskanäle sind ebenfalls sehr wichtig: "elektronisch aufgezeichnete" Medien wie etwa CDs, Audiokassetten, Videobänder und Ähnliches - sie sind von elektronischer Beschaffenheit, werden aber genauso wie Bücher verkauft - und "Filme", die dem Fernsehen ähnlich sind, aber in eigenen Räumlichkeiten, in "Kinos" gezeigt werden.

Telefone sind elektronische Medien, werden aber traditioneller Weise nicht zu den "Massenmedien" gezählt, weil sie vorwiegend in der Individualkommunikation (der Kommunikation von Person zu Person) zum Einsatz kommen. Ähnlich verhält es sich bei den Computern. Computer, besonders große Computernetzwerke, können potenziell als Massenkommunikationsmedien genützt werden, sind aber noch so neu, dass sich über ihren Einsatz noch nichts Endgültiges sagen lässt. Die Dinge sind hier noch in Entwicklung. Obwohl sie noch zu keiner eigenen Kategorie gehören, werden sie oft als "neue" Medien bezeichnet.

Die folgende Tabelle zeigt die gebräuchlichste Einteilung für die Distributionskanäle von Massenmedien. Wie bereits vorhin erwähnt, wurden Telefon und Computernetzwerk weggelassen, weil sie heutzutage mehr in der Individual- als in der Massenkommunikation ihre Anwendung finden und einige Kanäle, die angeführt hätten werden können - Poster, Flugblatt, Memorandum, Filmstreifen, Diaschau und Videospiel beispielsweise - werden nicht angeführt, weil sie, wenngleich durchaus bedeutend, nicht so sehr im Blickfeld der Untersuchungen stehen wie die primären Medien.

DRUCK ELEKTRONISCH
BÜCHER RADIO
ZEITUNGEN FERNSEHEN
MAGAZINE FILM
POST BAND-, PLATTEN- UND CD-AUFNAHMEN

Der Distributionskanal eines Massenmediums zielt darauf ab, einen "Fluss" an Aussagen in Richtung eines bestimmten Publikums herzustellen. Die nächsten zwei Abschnitte beschäftigen sich mit zwei wichtigen Aspekten dieses Medien"flusses".

Zielpublikum
Manche Medien eignen sich bestens für ein Publikum, das sich aus Einzelpersonen zusammensetzt, die alle mehr oder weniger allein sind, wenn die Nachricht eintrifft. Andere Medien bieten sich eher für ein Publikum an, das sich in Gruppen zusammenschließt.

Bücher, Zeitungen, Magazine und Post werden üblicherweise von Einzelpersonen gelesen. Filme wiederum werden in Kinos gespielt, in die sich das Publikum in relativ großen Gruppen einfindet. Radio, Fernsehen, (Video-)Bandaufnahmen etc. werden oft in Gruppenkonstellationen gehört und gesehen, diese Gruppen sind aber meist kleiner als das Publikum einer Kinovorstellung und alle drei Medien werden auch oft von Einzelpersonen verwendet.

Die Beziehung zwischen dem Zielpublikum und dem Übertragungsmedium ist insbesondere für kommerzielle Medienunternehmen wichtig, da sie Kosten und Effektivität ihrer Medienprodukte berechnen müssen. Bei Printmedien spielt beispielsweise der Preis eines Buches, einer Zeitung oder einer Zeitschrift eine Rolle bei der Entscheidung des Lesers, ob er dem Publikum angehört oder nicht. Obwohl viele Leute gerne Bücher lesen, war es erst das "Taschenbuch", das die Leserschaft (das Publikum) sprungartig auf die heutige Größe anwachsen ließ.

Medienunternehmen, die Werbung zur Deckung ihrer Kosten heranziehen, müssen ihrem Zielpublikum besondere Aufmerksamkeit schenken, da die Auftraggeber der Werbung oft an speziellen Personengruppen interessiert sind. So etwa gibt es derzeit bei den Zeitschriften folgenden Trend: ein Anstieg an unterschiedlichen Zeitschriften mit jeweils kleinem Zielpublikum, das wiederum für eine bestimmte Inserentengruppe interessant ist.

Medienzugang und -verfügbarkeit
Um Nachrichten über ein bestimmtes Massenkommunikationsmedium zu erhalten, müssen die Adressaten einen Anschluss zum Ende des Kanals haben. Fernsehen ist nicht verfügbar für Leute ohne Fernseher; CDs sind ohne Nutzen für Leute ohne CD-Player usw. Das Ausmaß, in dem ein potenzielles Publikum von einem Massenmedium Gebrauch machen kann, nennt man seine Verfügbarkeit.

Verfügbarkeit umfasst mehr als die technische Ausstattung. Sprache spielt ebenfalls eine Rolle, ebenso wie geographische Lage und Einkommensklasse. Eine Radiosendung in spanischer Sprache ist beispielsweise nur für die verfügbar, die Spanisch sprechen. Ebenso sind Printmedien nur verfügbar für diejenigen, die lesen können, und Kabelfernsehen wohl nur für diejenigen, die sich die monatliche Gebühr leisten können.

Unter Medienzugang versteht man das Ausmaß, in dem die Glieder einer Gesellschaft selbst ein Medium zum Versenden eigener Aussagen nützen können. Printmedien sind in der Relation besser zugänglich als Radio oder Fernsehen. So etwa kann jeder, der des Schreibens mächtig ist, zu relativ geringen Kosten ein Flugblatt oder einen Rundbrief in Druck geben und verteilen. Der Zugang zu Fernsehen und Radio hingegen ist staatlich streng geregelt. Auch wenn wie bei öffentlich zugänglichem Kabelfernsehen die Möglichkeit gegeben ist, ist die Herstellung eines Videos noch immer wesentlich schwieriger und kostspieliger als der Druck eines Textes.

Zeitungen und Magazine bieten üblicherweise öffentlichen Zugang über Rubriken wie "Brief an den Herausgeber" oder "Leserreaktionen". Fernseh- und Radionachrichten tun dies normalerweise nicht. In jüngster Zeit sind allerdings Radio- und Fernsehshows mit Zuhörer-, bzw. Zusehereinschaltungen populär geworden, was einer großen Zahl von Menschen Zugang zu diesen Medien eröffnet.

Zugang und Verfügbarkeit sind mit der Einführung von Kabelfernsehen und der neuen, über Computernetzwerke laufenden Medien zunehmend wichtig geworden. Man könnte ins Treffen führen, dass die Entscheidung unserer Gesellschaft für die allgemeine Schulpflicht der Kinder den Effekt hat, dass die wichtigen Dokumente unserer Gesellschaft ihnen auch verfügbar gemacht werden. In ähnlicher Weise ermutigen das Beharren unserer Gesellschaft darauf, das jeder Schreiben lernt und unser Glauben an die "Freiheit der Presse" die Bürger dazu, den Zugang zu den Printmedien auch wirklich zu suchen und in Anspruch zu nehmen.

Angesichts der Entwicklung, dass die elektronischen Medien begonnen haben, die Printmedien als primäre Kanäle für öffentliche Information zu ersetzen, stellen Kritiker die Frage, ob diese allgemeine Verfügbarkeit und Zugänglichkeit auch weiterhin gewährleistet sein werden. Die staatliche Kontrolle von Rundfunk und Fernsehen beschränkt den Zugang zu diesen Medien, und Kabelfernsehen ist nur für diejenigen verfügbar, die die relativ hohen Anschlussgebühren aufbringen können.
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