Die
vorangegangenen Ausführungen zu Mustern haben demonstriert, dass
alle Muster zwei Dinge gemeinsam haben:
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Ein
Set von Regeln und |
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ein
Set von Dingen oder Objekten, die in ihrem Verhalten durch die
Regeln eingeschränkt werden. |
Die Objekte
werden in der Folge als Elemente
bezeichnet, ein Set von Elementen als Paradigma.
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Das
nächste Bild zeigt ein Paradigma aus zwei Elementen:
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den
Kopf hin und her schütteln |
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mit
dem Kopf auf und ab nicken |
Ein Code ist ein Set von
Regeln und übersetzt ein Paradigma in ein anderes. Im amerikanischen
Kulturkreis wird das Paradigma des physischen Kopfschüttelns/Kopfnickens
in das Paradigma des mentalen Konzepts von "Ja/Nein"
übersetzt. Ein Kopfnicken wird zum "Ja", ein
Kopfschütteln zum "Nein".
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Eine Karte (map) ist eine Tabelle
oder grafische Darstellung, die alle Übersetzungsmöglichkeiten
für einen Code darstellt. So könnte die Karte für den
eben beschriebenen Code so aussehen:
KOPFBEWEGUNG |
KONZEPT |
schütteln |
"nein" |
nicken |
"ja" |
 Nun
zu einem komplexeren Code: Stellen Sie sich vor, jemand geht in ein
lautes, überfülltes Schnellrestaurant um drei Hamburger
zum Mitnehmen zu bestellen. Der Verkäufer hinter der Theke fragt
"Hamburger?" und der Kunde nickt und streckt drei Finger
in die Höhe. - Welcher Code wird hier verwendet?
Offensichtlich wurde das Paradigma auf sieben Elemente erweitert:
Kopfnicken, Kopfschütteln, einen Finger, zwei Finger
bis
hin zu fünf Fingern. Die Code-Karte könnte folgendermaßen
aussehen:
KOPFBEWEGUNG |
ANZAHL DER FINGER |
KONZEPT |
schütteln |
keiner |
"nein" |
nicken |
einer |
"ja" |
nicken |
zwei |
"ja,
eine/r/s" |
nicken |
drei |
"ja,
zwei" |
nicken |
vier |
"ja,
drei" |
nicken |
fünf |
"ja,
fünf" |
Wenn die Elemente eines Paradigmas kombiniert werden mit denen eines
anderen und so weitere Elemente bilden, werden diese neuen Elemente
Syntagmen genannt. Anders gesagt, das Set der ursprünglichen
Einzelelemente wird als Paradigma bezeichnet, die durch Kombination
der Einzelelemente entstandenen zusammengesetzten Elemente als Syntagmen.
Im obigen Beispiel ist ein Kopfnicken ein Element des Paradigmas,
ebenso das Emporstrecken eines Fingers - die Kombination der beiden
- "Kopfnicken und ein in die Höhe gehaltener Finger"
- ergibt ein Syntagma. Ebenso sind "Kopfnicken und zwei Finger",
"Kopfnicken und drei Finger" usw. Syntagmen, die bei diesem
Code verwendet werden.
Zusammenfassung
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Ein
Paradigma ist ein Set von
Elementen. Einige davon sind Einzelelemente, andere ergeben
sich aus der Kombination von Elementen. Diese Kombination von
Elementen nennt man Syntagmen.
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Regeln
schränken die Möglichkeiten für die Kombination
der Elemente eines Paradigmas zu Syntagmen ein. |
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Ein
spezielles Set von Regeln, so genannte Codes,
kontrollieren die Verbindung zwischen zwei Paradigmen, sodass
jedes Syntagma im ersten Paradigma mit dem korrespondierenden
Syntagma im zweiten Paradigma verbunden wird. |
In seiner einfachsten Form erfordert Kommunikation nur ein Signal,
das sich von einem Sender zu einem Empfänger bewegt. Wenn der
Sender jedoch dem Empfänger eine bestimmte Überlegung oder
Idee vermitteln will, muss ein Weg gefunden werden, die Gedankeninhalte
des Senders mit denen des Empfängers abzustimmen.
Solange
zwei Personen nicht einen Code teilen, sind sie nicht in der Lage
sinnvoll miteinander zu kommunizieren. Das volle Bedeutungsausmaß
der Codes wird im Kapitel Zeichen
und Sprache sichtbar. Der nächste Abschnitt zeigt,
wie Information durch den Gebrauch von Codes generiert werden kann.
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