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Männer als Protagonisten zwischen Identitätskrise und Verführungskunst In diesem Modul geht es um die mediale Aufbereitung von Filmprotagonisten, geboten werden Anregungen zur Diskussion mit den SchülerInnen: Wie nehmen sie diese Darstellungsformen auf? ![]() Behandelt werden folgende Filme: Nine
![]() Avatar – Aufbruch nach Pandora
![]() Twilight - Bis(s) zum Morgengrauen
![]() Je nach Themenschwerpunkt und Alter der SchülerInnen können alle drei Filme behandelt werden (was den Vorteil hätte, dass die Filme miteinander verglichen werden können) oder auch nur einer. Je nach Vorhaben, Motivation und Interesse der Klasse ist es auch ratsam, nur mit einzelnen Filmausschnitten zu arbeiten. Fächer: Deutsch, Englisch, Religion, Ethik und Philosophie, Musik, Bildnerische Erziehung, Sozialkunde Themen: (Film-)Helden, männliche Rollenbilder, Vorbildfunktion, Populärkultur, Identität INHALT DIESES MODULS:
Filmhelden und ihre mediale Aufbereitung
Informationen zu den Filmen
Nine: zwischen Sinnkrise und Männerfantasien
Twilight: zwischen Bedrohung und Verführungskunst
Hilfreiche Websites
Filmhelden und ihre mediale Aufbereitung Unentwegt begegnen wir Filmhelden, die auf Kinoleinwänden oder prominent platzierten Postern unsere visuelle Alltagskultur prägen. Stars werden zu Aushängeschildern der meist aus Hollywood stammenden und daher omnipräsenten Filme. Zelebriert wird in aller Regel der jeweilige Protagonist, ob als Held oder (bemitleidenswerter) Antiheld, wichtig ist die Identifikation mit der entsprechenden Titelfigur. Wie ihre Vorfahren aus der griechischen und römischen Mythologie (griechisch: Heroe, Heros) sind Helden dafür da, das Böse zu besiegen und die durcheinandergebrachte Ordnung sowie das Gleichgewicht des Systems wiederherzustellen. Sie stehen für Orientierung und Sicherheit und sind damit Projektionsflächen für die Wünsche der ZuschauerInnen. Nicht nur Heldenepen wie etwa „Gladiator“ ![]() ![]() ![]() Als Beispiele denke man hier etwa an John Wayne als Ikone und Filmheld des Westernfilms, Arnold Schwarzenegger als Titelfigur im Sciencefiction-Klassiker „Terminator“ ![]() ![]() ![]() ![]() Die meisten Heldenfiguren zeichnen sich durch wiederkehrende Persönlichkeitsmuster aus: sie sind stark, physisch und psychisch belastbar, kompromisslos, rational, dominant, durchsetzungsfähig und meist gewalt- und kampfbereit. Indem die Rolle des Helden im Film meist von Männern verkörpert wird, manifestiert sich die Vorstellung, dass die (heroische) Männlichkeit vor allem mit erstrebenswerten und zielführenden Eigenschaften verbunden ist. Welches moralische System Helden repräsentieren und ob sie ihre Mission mittels Waffen oder über andere Wege erfüllen, entscheidet das jeweilige Genre. Helden sind in ihren Methoden – und zu einem gewissen Grad auch in ihren Eigenschaften – variabel. Die gewählten Filme ermöglichen eine Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Protagonisten. Wie diese medial aufbereitet werden und inwiefern sie die konventionellen Verhaltensmuster des männlichen (Hollywood-)Helden abbilden, kann anhand von Fragen, Übungen und Rollenspielen erörtert werden. Mögliche Fragen
Übung Stell dir vor, du produzierst einen Film oder du führst Regie bei einem Film und entwirfst eine Heldenfigur. Diese Figur kann der klassischen Heldenrolle entsprechen oder auch nicht. Beachte dabei folgende Fragen:
Informationen zu den einzelnen Filmen
Nine
Genre: Musicalfilm
Land: USA
Jahr: 2009
Länge: 118 Minuten
Altersempfehlung: ab 14 (lt. www.kinofenster.de)
Regie: Rob Marshall
DarstellerInnen: Nicole Kidman (Claudia), Daniel Day-Lewis (Guido Contini), Marion Cotillard (Luisa Contini), Penélope Cruz (Carla), Judi Dench (Lilli), Kate Hudson (Stephanie), Stacy Ferguson (Saraghina, als Fergie), Sophia Loren (Mamma)
![]() ![]() Inhalt: Rom, Anfang der 1960er-Jahre. Erfolgsregisseur Guido Contini befindet sich in einer tiefen Identitäts- und Schaffenskrise, wodurch sein neues Filmprojekt blockiert wird. Er flüchtet sich in Fantasien, in denen er von attraktiven Frauen umschwärmt und umsorgt und schließlich zum umkämpften Objekt wird. Zu den zentralen Frauenfiguren gehören seine Ehefrau Luisa, seine Geliebte Carla, seine Muse Claudia, die Modejournalistin Stephanie, die Kostümbildnerin Lilli und seine verstorbene Mutter.
Avatar - Aufbruch nach Pandora
Genre: Action/Fantasy/Science-Fiction, 3D
Land: USA
Jahr: 2009
Länge: 166 Minuten
Altersempfehlung: ab 14 (lt. Jugendmedienkommission)
Regie: James Cameron
DarstellerInnen: Sam Worthington (Jake Sully), Sigourney Weaver (Dr. Grace Augustine)
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Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen (Teil 1)
Genre: Fantasy/Literaturverfilmung
Land: USA
Jahr: 2008
Länge: 122 Minuten
Altersempfehlung: ab 12 (lt. Jugendmedienkommission)
Regie: Catherine Hardwicke
DarstellerInnen: Kristen Stewart (Bella Swan), Robert Pattinson (Edward Cullen), Taylor Lautner (Jacob Black)
![]() Inhalt: Edward Cullen ist ein geheimnisvoller und attraktiver junger Mann, den Bella in ihrer neuen Schule in Forks (Bundesstaat Washington) kennenlernt. Die beiden Jugendlichen verlieben sich ineinander. Doch ihre Liebe ist heikel und zieht ungeahnte Ereignisse mit sich. Denn Edward ist ein Vampir, ein „Vegetarier“ zwar, aber es ist auch für ihn nicht leicht, seinem Verlangen nach Blut zu widerstehen … „Nine“: Der Regisseur zwischen Sinnkrise und Männerfantasien Guido Contini, der umschwärmte Starregisseur und Protagonist in „Nine“, ist sicherlich kein Held im klassischen Sinn. Orientierungslos und wankelmütig flüchtet er sich in Fantasien, in denen er die Rolle als Frauenheld vollends auskosten und zelebrieren kann. Während Guido sich von weiblichen Reizen verführen lässt und sich in seiner Männlichkeit bestätigt fühlt, erinnern die Posen seiner Filmpartnerinnen an althergebrachte Darbietungen von Weiblichkeit in TV, Film und Werbung. Auf der Erzählebene verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Traum. Übung Lies Kritiken im Internet über den Film „Nine“. Wie stehst du zu den verschiedenen Meinungen? Schreib eine eigene Filmkritik und berücksichtige dabei folgende Aspekte und Fragen:
„Avatar“: Der Soldat zwischen Verwundung und Heroismus Jake Sully ist ein in jeder Hinsicht verwundeter Mann: Psychisch desillusioniert und seit dem letzten Kampfeinsatz querschnittsgelähmt, kann er die Funktion eines Marinesoldaten nicht mehr ausüben und damit dem Bild des (kriegerischen) Heroen entsprechen. ![]() Nach Phasen der Enttäuschungen und Verwirrungen folgt bei den genannten ProtagonistInnen das Coming-out. Mit den Worten „Darf ich jetzt keine Frau mehr küssen, nur weil ich schwul bin?“ überrascht Tobi in „Sommersturm“ seine Kameraden beim Frühstück, nachdem er Anke freundschaftlich und fröhlich auf die Wange geküsst hat. Mittels seines Avatars – eines künstlich erzeugten Stellvertreters – durchbricht Jake Sully seine eigenen physischen Grenzen und dringt in eine neue Daseinsform vor. Im Körper eines „Na'vi“ – eines Bewohners von Pandora – beschreitet er eine völlig neue Welt. Er unterstützt die Na'vi im Kampf um den Erhalt ihres Planeten. Er greift dabei nicht zu den gleichen (gewaltsamen) Methoden wie seine Gegner - die Menschen, sondern beseitigt die durch Colonel Miles Quaritch verursachte „Un-Ordnung“ vor allem durch List. Am Ende wählt der in beiden Daseinswelten verwundete Protagonist das Leben auf Pandora. Sein Bewusstsein wird in den Körper seines Avatars transferiert. Er entscheidet sich somit für die Liebe und eine Welt, in der er vollständig Mann sein kann. Mögliche Fragen
„Twilight“: Der Vampir zwischen Bedrohung und (medialer) Verführungskunst „Angesagt sind Schlabberlook und ein schwermütiges Seelenleben. Ein klavierspielender Jüngling mit geheimnisvoller Aura wird da unweigerlich zum Retter der (Liebes-)Not.“ Cinema (Ausgabe November 2009) Der Vampir - als ambivalente Verkörperung für Lebensbedrohung auf der einen und sexueller Anziehungskraft auf der anderen Seite – hat in der Unterhaltungsindustrie popkulturellen Status erreicht. In der Fantasy-Reihe „Twilight“ repräsentiert Edward Cullen die romantische Seite der sagenumwobenen Figur, ohne selbst (zumindest zu Beginn) sexuell tätig zu sein. Er ist damit ein Wesen, das nicht nur die Übersinnlichkeit des Daseins, sondern für seine Partnerin Bella auch die Vollendung der realen Liebe verkörpert. Trotz der von ihm ausgehenden Bedrohung ist er nicht nur für Bella der Inbegriff der bedingungslosen Liebe und Romantik, sondern auch für die vielen Zuschauerinnen und Leserinnen der Twilight-Bücher. Edward stellt somit eine breitenwirksame Projektionsfläche dar und komprimiert all jene Eigenschaften, die insbesondere für junge Zuschauerinnen den Reiz eines übersinnlichen, aber geduldigen Verführers ausmachen. Rollenspiel Jeweils zwei SchülerInnen finden sich zusammen. Die eine Person überlegt sich Fragen für ein Interview, die andere versetzt sich in die Rolle der Autorin Stephenie Meyer, die zu „Twilight“ befragt wird. Es soll vor allem um die männliche Heldenfigur Edward gehen. Worin liegt seine (mediale) Verführungskunst? Warum ist er ein Star? Wie lauten eure Fragen und Antworten? Macht Notizen und präsentiert der Klasse eure Ergebnisse. Hilfreiche Websites für die Film- und Medienbildung filmABC - Institut für Medienbildung und Filmvermittlung: www.filmabc.at Online-Portal für Filmbildung: http://kinofenster.de/ Informationen rund um Film- und Medienerziehung: www.movie-college.de/index.htm Lexikon für Filmbegriffe: www.bender-verlag.de/lexikon/index.php Portal für Medienpädagogik und Medienkultur: www.mediaculture-online.de/index.php
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