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Wir wollen die kritische und lebhafte Auseinandersetzung mit dem Medium Film fördern
und dabei die SchülerInnen ins Zentrum stellen. Um spezifische Filme nachhaltig und vielseitig zu bearbeiten, bieten wir Hintergrundinformationen und
Anregungen für Diskussionen, Rollenspiele und (Gruppen-)Übungen. Im vorliegenden Modul geht es um
Grenzüberschreitungen im Film, wobei sich die Grenzüberschreitungen nicht nur auf bestimmte Orte,
sondern auf die Geschlechterrolle der Figuren beziehen.
![]() Behandelt werden folgende Filme: Billy Elliot – I Will Dance
![]() Million Dollar Baby
![]() Thelma & Louise
![]() Je nach Themenschwerpunkt und Alter der SchülerInnen können Sie alle drei Filme behandeln (was den Vorteil hätte, dass die Filme miteinander verglichen werden können) oder auch nur einen der Filme auswählen (alle Filme sind auf DVD verfügbar). Je nach Vorhaben, Motivation und Interesse der Klasse ist es auch ratsam, nur mit einzelnen Filmausschnitten zu arbeiten. Ebenfalls eignen würden sich die Filme „Kick it like Beckham“ ![]() ![]() Fächer: Englisch, Deutsch, Religion, Ethik und Philosophie, Bewegung und Sport, Bildnerische Erziehung Themen: Grenzüberschreitungen, Gender, Selbstbehauptung, Freundschaft, Identität INHALT DIESES MODULS:
Informationen zu den einzelnen Filmen
Die Herkunft der Figuren
Durchbrechungen und Grenzüberschreitungen
Die Bedeutung von MentorInnen
Hilfreiche Websites Informationen zu den einzelnen Filmen
Billy Elliot – I Will Dance
Genre: Drama
Land: Großbritannien
Jahr: 2000
Länge: 106 Minuten
Altersempfehlung: ab 10 (lt. kinofenster.de)
Regie: Stephen Daldry
DarstellerInnen: Jamie Bell (Billy Elliot), Julie Walters (Mrs. Wilkinson)
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Million Dollar Baby
Genre: Drama
Land: USA
Jahr: 2004
Länge: 127 Minuten
Altersempfehlung: ab 12 (lt. FSK)
Regie: Clint Eastwood
DarstellerInnen: Hilary Swank (Maggie Fitzgerald), Clint Eastwood (Frankie Dunn)
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Thelma & Louise
Genre: Roadmovie
Land: USA
Jahr: 1991
Länge: 129 Minuten
Altersempfehlung: (lt. FSK)
Regie: Ridley Scott
DarstellerInnen: Susan Sarandon (Louise), Geena Davis (Thelma)
![]() Anmerkung: Der Regisseur Ridley Scott ist bekannt für Filme mit zentralen Frauenfiguren. Beispiele wären neben Susan Sarandon und Geena Davis in „Thelma & Louise“, Sigourney Weaver in „Alien“ (1979) oder Demi Moore in „Die Akte Jane“ (1997). Die Herkunft der Figuren In vielen Erzählungen (Büchern, Filmen etc.) spielt die Herkunft bzw. das Lebensumfeld der ProtagonistInnen eine maßgebliche Rolle. Das Herausarbeiten problematischer Ausgangsituationen (familiär, beruflich etc.) kann den Spannungsbogen optimieren, denn Konflikte treiben die Handlung und die persönliche Entwicklung der Hauptfiguren voran. Bekannt ist dieses Muster nicht zuletzt aus Märchen und mythologischen Erzählungen. Das Prinzip des problematischen Lebensumfeldes ist auch grundlegender Bestandteil der vorliegenden drei Filme. Die jeweiligen ProtagonistInnen träumen vom Ausbruch, von Anerkennung und Selbstbehauptung, vom sozialen und individuellen Aufstieg. Sie suchen nach ihrer individuellen Identität. Mögliche Fragen
Übung Schreib eine kurze Geschichte, in der deine Hauptfigur ein schwieriges Lebensumfeld hat. Geh konkret darauf ein, welche Personen deine Hauptfigur negativ beeinflussen und wodurch.
Durchbrechungen und Grenzüberschreitungen Allen drei Filmen ist gemein, dass ihre jeweiligen Hauptfiguren Orte erobern, die geschlechtsspezifisch konnotiert sind und nicht ihrem, sondern dem anderen Geschlecht vorbehalten sind: Billy Elliot erobert den Tanzsaal.
Maggie erobert den Boxring.
Thelma und Louise erobern die Straße.
Durch das Eindringen in die jeweils andere Welt stoßen alle Figuren auf Widerstand und Irritation. Ihr Geschlecht scheint jenseits der Grenzen nicht erwünscht: Die Figuren werden missachtet, abgelehnt, gedemütigt. Doch erst die Durchbrechung der (von Gesellschaft/Kultur etc.) auferlegten Grenzen ermöglicht ihnen den Weg zur wahren Identität:
Mit den geschlechtlichen, sozialen und örtlichen Durchbrechungen vollzieht sich auch ein Durchbruch des jeweiligen Genres. Die Hauptfigur Billy Elliot erobert den weiblich dominierten Tanzfilm; Maggie avanciert zur Filmheldin in einem Boxfilm. Thelma und Louise werden zu Protagonistinnen im Roadmovie, das traditionell männlich besetzt war (wie etwa „Easy Rider“, 1969) und die US-amerikanischen Leitbilder wie Freiheit und Individualismus verkörperte. Der Film „Thelma & Louise“ löste Anfang der 1990er-Jahre eine Kontroverse aus: Als gesellschaftliche Ausbrecherinnen leben die beiden Protagonistinnen ihre Freiheit kompromisslos aus und agieren „wie Männer“ bzw. wie männliche Filmhelden. Mögliche Fragen
Übung
Die Bedeutung von MentorInnen In vielen Filmen und Erzählungen – so auch in den drei vorliegenden Filmen – spielen MentorInnen eine maßgebliche Rolle. Die Figur des Mentors ist bereits aus der griechischen Mythologie (z. B. Homers Odyssee) bekannt, der Mentor verhilft seinem Schützling zu Willenskraft und Bewusstseinsänderung. In den drei Filmen wird ein Mentor bzw. eine Mentorin zur wichtigsten Bezugsperson und bietet dem jeweiligen Schützling Ersatz für fehlende Familienangehörige. Wie bei Eltern-Kind-Beziehungen ist begleitendes Thema die Balance zwischen Beschützen und Loslassen. Die jeweiligen MentorInnen in den drei Filmen: Billy Elliot – I Will Dance: Billys leibliche Mutter ist bereits tot und die
Ballettlehrerin Mrs. Wilkinson übernimmt zunehmend die hier fehlende Funktion. Sie setzt sich gegen den Vater von Billy durch
und verdeutlicht ihm die Bedürfnisse seines Sohnes.
Million Dollar Baby: Frankie und Maggie führen eine Art Vater-Tochter-Beziehung.
Thelma & Louise: Während zu Beginn der Handlung Louise die selbstbewusstere Person ist,
werden die beiden Frauen im Lauf der Handlung zu ebenbürtigen Charakteren.
Mögliche Fragen
Rollenspiel Jeweils zwei SchülerInnen finden sich zusammen. Eine/r von euch ist der Schützling, der/die andere der Mentor oder die Mentorin. Der Schützling möchte etwas lernen oder erleben, was für sein Geschlecht nicht typisch ist! Mit welchen Worten überzeugt der Schützling den Mentor bzw. die Mentorin? Wie antwortet diese/r darauf? Kommt ihr zu einer Einigung? Hilfreiche Websites für die Film- und Medienbildung filmABC - Institut für Medienbildung und Filmvermittlung: www.filmabc.at Online-Portal für Filmbildung: http://kinofenster.de/ Informationen rund um Film- und Medienerziehung: www.movie-college.de/index.htm Lexikon für Filmbegriffe: www.bender-verlag.de/lexikon/index.php Portal für Medienpädagogik und Medienkultur: www.mediaculture-online.de/index.php
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