Filmbegleithefte von A bis Z:
Alan und Naomi
Ein Film von Sterling VanWagenen
(USA 1991). Empfohlen ab 10 Jahren Text: Michael Roth
Brooklyn, 1944: Naomi, vor kurzem erst mit ihrer Mutter
aus dem besetzten Frankreich nach New York geflüchtet, wird von allen
nur "die Verrückte" genannt. Alan besucht Alan Naomi regelmäßig,
auch wenn es ihm nicht gelingt, das apathisch am Bett sitzende Mädchen aus
seiner Isolation zu holen. Erst als er seine Marionette
"Wrangler Jack" dazu benützt, mit Naomis Puppe "Yvette"
zu sprechen, kann er eine "indirekte Kommunikation" aufbauen.
Vorerst bleibt jeder Versuch, mit Naomi selbst zu reden, vergebens,
schließlich aber hat er Erfolg. Naomi wagt die ersten Schritte aus
ihrer Isolation heraus. Sie erzählt Alan vom Tod ihres Vaters, und dass
sie sich immer noch schuldig fühlt. Naomi darf auch zur Schule gehen, und
sie und Alan sind inzwischen unzertrennliche Freunde. Eines Tages aber
führt eine rassistische Bemerkung eines anderen
Schuljungen zum Kampf mit Alan - Naomi läuft schreiend fort. Erst nach
stundenlanger Suche findet man sie im Kohlenkeller des Hauses; sie reagiert
auf ihre Umwelt überhaupt nicht mehr. Alan besucht Naomi im Krankenhaus
und setzt sich wortlos neben sie.
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A Dios Momo
Ein Film von Leonardo Ricagni (Uruguay 2005). Empfohlen ab 11 Jahren Text: Anna Hofmann
„Das ist die Geschichte von Obdulio, einem Kind, das weder schreiben noch lesen kann, und das während der Karnevalsnächte
seinen Weg zum Erwachen und zur Erleuchtung durch die Magie des Gottes Momo findet.“ (Vorspann)
Die Handlung umfasst die 40 Nächte des Karnevals und zugleich die 40 Tage, bevor die Schule beginnt. Obdulios Alltag besteht
darin, Zeitungen zu verkaufen, um seine Familie finanziell zu unterstützen. Als er lesen und schreiben lernt, eröffnet
sich ihm eine neue Welt der Worte und der Magie.
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Ali Zaoua - Prinz der Strasse
Ein Film von Nabil Ayouch (Frankreich/Marokko/Belgien 2000). Empfohlen ab 12 Jahren Text: Martina Lassacher
Schauplatz ist Casablanca. Ali ist fünfzehn und lebt als Straßenkind, aber er hat den Traum von einem besseren Leben nicht aufgegeben.
Er möchte Seemann werden - weil er das Meer liebt und es genau das ist, was er tun möchte. Im Streit mit einer rivalisierenden
Straßenbande wird Ali jedoch erschlagen. Seine Freunde Kwita, Omar und Boubker sind ratlos. Sollen sie seinen Leichnam einfach liegen lassen?
Oder den Vorfall der Polizei melden, die Ali dann irgendwo verscharren wird?
Ein eindrucksvolles Werk, das trotz des schwierigen Themas eine heitere Note hat und die Wärme und Würde spürbar macht, die
diese Kinder entgegen ihren Lebensumständen besitzen.
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