
Medienkompetenz
Wie lernen wir, Information von Desinformation zu unterscheiden? Wie gelingt es, Medienkompetenz in der Schule zu fördern?
Medienkompetenz
Medienkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz, die hilft, bessere Entscheidungen zu treffen. Wir brauchen Medienkompetenz, um fundiert zwischen verschiedenen Medien wählen zu können, um Inhalte und Informationen kritisch bewerten und in vielfältigen Medien kommunizieren zu können. Bildungsarbeit hat auch die Aufgabe, sich genau jenen Themen zu widmen, die unsere Demokratie aktuell herausfordern. Im Idealfall gelingt es, eine gesellschaftliche Diskussion dazu in Gang zu setzen.
Medienprojekte machen!
Beim media literacy award [mla] werden jährlich die besten und innovativsten Medienprojekte des vergangenen Schuljahres ausgezeichnet. Regelmäßig sind Projekte unter den Preisträgern, die kritische und hochaktuelle Fragen aufwerfen. Der Videospot Stille Post sowie die Radiosendung Informationen im Zeitalter von Fake News thematisieren beispielsweise Falschnachrichten, der Film Querdenker plädiert für mehr Zivilcourage und Zusammenhalt in einer vernetzten Gesellschaft.
f26gegenhass.wordpress.com
Das GRG 21 Franklinstraße in Wien hat im Jahr 2018 gezeigt, wie sich komplexe Fragen thematisieren lassen: In einer Aktionswoche beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler äußerst vielfältig mit dem Thema Social Media und entwickelten unterschiedliche Strategien, um Hass im Netz zu begegnen. Die zahlreichen Aktivitäten wurden von einem Redaktionsteam via Blog dokumentiert.
Prototypische Aufgaben
In unserem Arbeitsheft „Medienkompetenz - Prototypische Aufgaben“ finden Sie Ideen zum Aufbau und zur Vertiefung von Medienkompetenz. Zum Schwerpunkt Desinformation empfehlen wir folgende Aufgaben:
3.9 PR und Propaganda verstehen
3.10 Populismus in Boulevardzeitungen
3.16 Ein Gerücht in die Welt setzen
Medienfit Challenge!
Unsere Medienfit Challenge ist für einen schnellen Einstieg konzipiert und gleichzeitig ein umfassendes Paket zur Stärkung von Medienkompetenz. Die Challenge enthält sechs Aufgaben, als Werkzeug dient das Smartphone. Hier sind Kreativität und Urteilskraft gefragt! FAQs und Spielplan für den Unterricht downloaden, ausdrucken und loslegen.
Browsergame "Bad News"
Eine amerikanische Studie ist 2017 zum Ergebnis gekommen, dass bis zu 48 Millionen Twitter-Accounts nicht von Menschen, sondern von Bots gesteuert werden – spezialisiert darauf, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Das Journalistenteam „DROG“ hat ein Serious Game entwickelt, um Falschmeldungen im Netz zu bekämpfen. In Bad News verbreitet man selbst Fake News in einem fiktiven sozialen Netzwerk. Wem gelingt es, mit seinen Lügen möglichst viele Follower zu erreichen?
YouTube-Videos von Mimikama
Der Verein Mimikama widmet sich seit dem Jahr 2011 der Bekämpfung von Falschmeldungen und Fakes. 2018 sind mehrere Videos mit den Themenschwerpunkten Medienkompetenz und Fake-News entstanden, u.a. ein Video zum Thema Filterblasen.
Broschüren von Saferinternet.at
Saferinternet.at unterstützt Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende beim sicheren, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. Das Unterrichtsmaterial Wahr oder falsch im Internet? beinhaltet einen Informationsteil und Übungsvorschläge für den Unterricht. Andere kostenfreie Broschüren fassen wichtige Aspekte zu Themen wie Zivilcourage Online zusammen.
Workshops von Lie Detectors
Lie Detectors kooperiert in mehreren europäischen Ländern mit professionellen Journalistinnen und Journalisten. Ziel ist die Stärkung des kritischen Denkens und der Nachrichtenkompetenz. Angeboten werden zwei Unterrichtseinheiten rund um das Thema Desinformation. Alle weiteren Informationen findet man auf der Website der Initiative.
Poster zu Fake News
Oft helfen bereits wenige Schritte um Fake News zu entlarven. Die Internationale Vereinigung der Bibliothekarischen Verbände hat ein Poster erstellt, das die wichtigsten Punkte zusammenfasst und sowohl im Klassen- aber auch im Lehrerzimmer sicher gut aufgehoben ist.
Bitcoinboy
Schüler der niederländischen Gemeinde Hilversum haben die Mechanismen hinter Fake News im Zuge einer eigenen Filmdoku hinterfragt. In Bitcoinboy fingieren sie die Geschichte eines Schülers, der von seiner Oma achthundert Euro geschenkt bekommt, das Geld in Bitcoins investiert und sich damit ein kleines Vermögen verdient. Regionale Medien und Tageszeitungen greifen die Story auf, der Schüler gibt Interviews für Fernsehen und Radio. Die Geschichte wird größer und größer – bis sie schließlich auffliegt. Ein hervorragendes Praxisbeispiel für gelebte Medienkritik.