Das Video-Projekt: STOP – SAFER INTERNET

Print Friendly, PDF & Email

 

Safer Internet und Cybermobbing – wichtige Themen im Netz! Was gibt man über sich selbst preis? Und welche Fotos und Infos kursieren bereits? Wo verläuft die Grenze zwischen üblichen Streitigkeiten und ernsthaften Bedrohungen unter Jugendlichen? Sollten LehrerInnen bei Konflikten eingreifen? Oder müssen Jugendliche ihre Angelegenheiten selbst regeln? Welchen Preis muss man heutzutage zahlen, um „dazu“ zu gehören?

 

Wie Jugendliche mit den Themen umgehen, zeigen zwei Videoprojekte, die an unterschiedlichen Schulen in Österreich realisiert wurden. Hier geht es sowohl um Sicherheit im Netz als auch um die Frage, wo (virtuelle) Ausgrenzung beginnt. Die vielfältigen Gedanken und die kreative Herangehensweise sprechen für sich!

 

 

Das Projekt „Stop – Safer Internet“

An der HLW/FW Deutschlandsberg (Steiermark) produzierten 16-jährige SchülerInnen (Klasse 3c) mit Unterstützung ihres Lehrers Andreas Hofer „Stop – Safer Internet“. Das Ergebnis ist ein Kurzfilm, der metaphorisch auf die Gefahren im Internet aufmerksam machen soll und sich speziell an Jugendliche wendet.

 

Wie entstand das Thema?

Andreas Hofer: „Wir haben an der Schule einen Medienschwerpunkt, der auch die Erstellung eines Videos vorsieht. Da das Thema Social Networks so gut wie alle SchülerInnen betrifft und ich durch die Safer Internet Aktion des BMUKK auf den Safer Internet Monat (Februar 2011) aufmerksam gemacht wurde, bot sich das Thema als jugendgerecht und gleichzeitig sehr aktuell an.“

 

Wie sind Ihre SchülerInnen mit dem Thema umgegangen?

Andreas Hofer: „Vielen SchülerInnen ist das Thema ein ernsthaftes Anliegen. Viele wissen zu wenig über Sicherheitseinstellungen und Veröffentlichung im Netz. Hier hat sich die Situation jedoch im letzten Jahr deutlich verbessert – viele SchülerInnen sind vorsichtiger im Umgang mit Facebook & Co. geworden. Allerdings ist es auch wichtig, dass Lehrpersonen Social Networks differenziert gegenüberstehen. Nur Warnen und Mahnen wird oft so verstanden, dass man die Jugendlichen davon abhalten möchte, Social Networks zu nutzen. Man darf nicht vergessen, dass diese mittlerweile fester Bestandteil der Jugendkultur sind.“

Was war Ziel des Projekts?

Andreas Hofer: „Ziel des Projekts war es, dass sich die Schüler aktiv mit dem Thema ‚Safer Internet’ auseinandersetzen und darüber nachdenken, wie eine Kampagne aussehen könnte. Außerdem war es mein Wunsch, dass sie verschiedene Schnitttechniken erlernen – allen voran das sogenannte Keying*, indem sie selbst zu diesem Thema einen Film erstellen.“

 

*Keying beschreibt das Freistellen von Bildelementen vom Hintergrund (meist auf Basis einer Schlüsselfarbe, daher keying), um Bildkompositionen zu erzeugen. Keying ist daher eine wichtige Technik der visuellen Effekte.

 

Wie sah der Projektverlauf aus?

Andreas Hofer: „Das Projekt erforderte Nachmittagsunterricht an insgesamt drei Tagen. In der ersten Phase haben wir gemeinsam verschiede Videos zum Thema ‚Safer Internet’ auf YouTube (z. B. Safer-Internet-Kampagnen) angesehen, analysiert und diskutiert. In der zweiten Phase haben wir Ideen für einen Kurzfilm gesammelt. Es sollten kurze bildhafte Szenen sein, die zeigen, was man nicht im Internet machen sollte. Dabei war im Voraus klar, dass dabei die Greenscreen-Technik* eingesetzt werden sollte. In der dritten Phase wurden die Aufnahmen gemacht, von denen die meisten mit Greenscreen Technik realisiert wurden. In der letzten Phase des Projekts wurden schließlich die Aufnahmen geschnitten, mit Hintergründen und grafischen Elementen versehen und mit Musik unterlegt.“

 

*Die Greenscreen- bzw. Bluescreen-Technik ermöglicht, Gegenstände oder Personen nachträglich vor einen Hintergrund zu setzen, der entweder eine reale Filmaufnahme (z. B. eine Landschaft) oder eine Computergrafik (z. B. Hintergrund bei Nachrichtensendungen) enthalten kann.

 

 

Welches Resümee lässt sich ziehen?

Andreas Hofer: „Es war ein sehr spannendes Projekt, sowohl für die Schüler als auch für mich als Lehrer. Natürlich wäre es illusorisch, sich dabei zu denken, dass damit alle Aufklärungsarbeit geleistet ist. Ich denke, der wichtigste pädagogische Aspekt war die Diskussion unter den SchülerInnen. Es war auch mein Ziel, dass bei der Filmerstellung die Ideen der Schüler selbst verwirklicht werden konnten. Damit wurde ihnen deutlich, dass nicht nur ‚Erwachsene’, sondern oft auch die Jugendlichen selbst Bedenken und Vorbehalte gegenüber sozialen Netzwerken haben.“

 

TECHNISCHE FACTS

– Es wurden eine preisgünstige, mittlerweile schon veraltete Kamera im SD-Format (HD erfordert neueste Rechner beim Schneiden!) und ein Stativ verwendet.

– Wichtiges Tool war die Greenscreen. Dafür wurden zwei große grüne Tücher (an der Wand und am Boden) verwendet.

– Als Schnittprogramm wurde Adobe Premiere verwendet. (Movie Maker oder iMovie reichen nicht aus, da das Programm über einen Keyer verfügen muss, um mit Greenscreen-Aufnahmen arbeiten zu können.)

 

Das Projekt wurde an folgender Schule durchgeführt:

HLW/FW (Höhere Lehranstalt und Fachschule für wirtschaftliche Berufe) Deutschlandsberg:

http://www.hlw-dl.at/

Mehr Infos zu Cybermobbing und Safer Internet:

http://www.saferinternet.at/themen/cyber-mobbing/

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.