Modern Worries
KLEX - Klusemann Extern Graz (Stmk.)
10. Schulstufe
Kurzfilm - VIDEO PREISTRÄGER 2020
Inhalt
Welcher Umstand bereitete uns im März 2020 die größte Sorge? Richtig: Der potentielle Mangel an Klopapier. Loric Demander – Schüler an der KLEX in Graz – widmet sich diesem Umstand in seinem Kurzfilm auf äußerst unterhaltsame Weise und hält für die Nachwelt fest, mit welchen existenziellen Ängsten der Weg zur Toilette im März 2020 verbunden war. Die Handlung ist schnell erzählt: Beim Staubsaugen unterm Bett stößt der Protagonist auf eine Schachtel. Darin befindet sich dieser besagte Gegenstand von unschätzbarem Wert. Doch Besitz belastet: Mit dem Fund steigt auch die Befürchtung, dass der Schatz – genauso plötzlich wie er aufgetaucht ist – auch wieder abhandenkommen könnte, und ein nervenaufreibendes Versteckspiel beginnt.
Der Kurzfilm ist sowohl Paranoia-Thrill als auch Corona-Comedy – und das mit gerade einmal einer Minute Filmlänge. Respekt! Dass Lorics Filme beim Publikum gut ankommen, beweist nicht nur der [mla]-Award für "Modern Worries“. Einem breiten Publikum bekannt ist Loric wohl als Mann hinter der Kamera der „Basti Homestories“ – Stichwort: Tomatensugo von der Mutti. Ironie und Witz liegen dem jungen Filmemacher anscheinend im Blut, man darf gespannt sein, was da noch kommt – wir freuen uns jedenfalls auf weitere Geniestreiche dieses Allroundtalents!
Making-of: „Der Film entstand mitten in der Quarantäne. Als es im April begann langweilig zu werden, war ich motiviert einen Kurzfilm zu drehen. Da ich zu der Zeit natürlich kein Filmteam zusammenstellen konnte, übernahm ich zusätzlich zur Regie, Kamera und Schnitt auch die Hauptrolle.“
Projektleitung: Loric Demander / Daniela Hodschar
Jurybegründung
Auf humorvolle Art und Weise fängt Loric Demander einen Moment ein, den wohl viele Menschen im April 2020 ähnlich erlebt haben: Klopapier ist plötzlich etwas Besonderes und die Begegnung mit anderen Menschen macht Angst. Von jetzt auf gleich hat sich alles verändert und zu keinem Zeitpunkt weiß man, was im nächsten Moment passieren wird. Der Film, in dem Loric Regie, Kamera, Schnitt, Ton und die Hauptrolle übernahm, entstand während des Lockdowns. Im Alleingang realisierte er seine Idee und übersetzte einen Ausschnitt seiner Realität ins Filmische. Umso bemerkenswerter ist die aufwendige Machart des Films: häufiger Perspektivenwechsel, viele kurze Filmsequenzen und dazu eine sehr feine Geschichte, die in nur einer Minute erzählt wird. Der Film ist ein Zeitdokument und kann späteren Generationen einen Eindruck in unsere Realität im April 2020 und in die „modern worries“ unserer Zeit verschaffen.