Wir sind Geschichte

KLEX – Klusemann Extern Graz (St)
8. Schulstufe
Rap – AUDIO PREISTRÄGER 2018

Inhalt

Der erfolgreiche Abschluss der Unterstufe gehört gefeiert, am besten mit einem passenden Abschiedsgeschenk. Johannes Häfele zeigt gemeinsam mit einigen Mitschülern, wie das geht. Man benötigt: vier Jahre Schulzeit, die kritisch unter die Lupe genommen werden können. Weiters: Talentierte Texterinnen oder Texter, die die Erlebnisse zu Papier bringen (im Idealfall in Reimform). Und schließlich noch ein paar musikaffine Arrangeure, die einen passenden Beat dazumischen und – voilà – fertig ist der Rap zur gemeinsamen Schulzeit. Wenn es doch bloß so einfach wäre und auch so gut klingen würde wie in diesem Fall!
Höchst unterhaltsam wird hier ein Schulalltag skizziert, wo Lehrende nur das eigene Fach im Kopf haben. Dann ist die Rede von „Statistikprojekten und anderen Sachen, die uns den ganzen Tag fertig machen“. Immer wieder wird der größten Sehnsucht Ausdruck verliehen, der auch der Refrain gewidmet ist – mehr Freizeit und bitte etwas weniger (Schul)Stress: „Wir hätten so gern ein bisschen mehr Zeit, als uns durch die Schule in Wirklichkeit bleibt!“
Spätestens am Ende dieses akustischen Abschiedsgeschenks ist klar, dass es sich hier nicht um eine kritische Abrechnung, sondern vielmehr um eine augenzwinkernde Liebeserklärung handelt – verewigt in einem Song. Fast schon ein bisschen zu kitschig für einen Rap.

Projektleitung: Daniela Hodschar

Jurybegründung

Es ist schon etwas Besonderes, wenn Schülerinnen und Schüler als Klassenabschlussprojekt einen Rap gestalten, und zwar nicht irgendeinen, sondern ein musikalisches Feedback, in denen sie die vergangenen vier Jahre Revue passieren lassen. „Wir sind Geschichte!“, lautet der Titel, der zeigen soll, dass die Schülerinnen und Schüler sich mit diesem Song von der Schule verabschieden. Der Rap wurde in der 8. Schulstufe im Unterrichtsfach „Offenes Lernen“ selbst komponiert, getextet, gesungen und gemastert. Um Geschichte geht es in dem Rap dann aber nicht, sondern um Zeit – „zu wenig Zeit“, in den Worten der Schülerinnen und Schüler, und: „zu viel zu tun! Das ist nicht gescheit! Viel zu wenig Zeit zu ruhen!“. 

Der Rap ist sehr schön umgesetzt: Der wohl überlegte Text ist pointiert, witzig und gut verständlich, was für einen Rap essentiell ist. Die Musik ist eingängig, das Arrangement sehr ansprechend. Man merkt dem Musikstück den Spaß der Jugendlichen an der Gestaltung an. Besonders hervorzuheben ist die wertschätzende Form, in der mit dem Song Kritik geübt wird – ein kreatives Beispiel gewaltfreier Kommunikation, wie sie in den Schulprinzipien der KLEX festgeschrieben ist. So geht Lernen auch!