Hier wird Zeitung gemacht – Besuch bei der „HaiZeit“

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Schülerzeitungen gibt es viele. Aber Artikel schreiben während des Unterrichts? Das ist wohl eher ungewöhnlich. Wir haben die 6a des Gymnasiums Haizingergasse in Wien besucht. An dieser Schule ist das Schreiben und Layoutieren von Artikeln Teil des Unterrichts!

 

 

Dass Zeitungen im digitalen Zeitalter keinesfalls „out“ sein müssen, beweisen die jungen RedakteurInnen der „HaiZeit“. Publiziert wird hier sowohl auf Papier als auch in einem Blog. Dabei befassen sich die Jugendlichen nicht nur mit unterschiedlichen Textsorten, sie lernen auch, wie man Texte leserfreundlich gestaltet und welche grafischen Elemente eingebaut werden können.

 

Das Gymnasium Haizingergasse bietet seinen SchülerInnen in der Oberstufe einen Medienschwerpunkt, in dem – je nach Schulstufe – Internet-, Print-, Radio- oder Videoprojekte durchgeführt werden. Der Medienschwerpunkt zielt darauf ab, dass die SchülerInnen eigenverantwortlich arbeiten und Medien selbst produzieren. Zusammen mit einer Kollegin unterrichtet Brigitte Braunöder das Fach Print. Im Rahmen dieses Faches wird die „HaiZeit“ geschrieben.

 

Bei unserem Besuch durften wir an der Redaktionssitzung teilnehmen und den Schülerteams beim anschließenden Arbeiten über die Schulter schauen. Es war spannend zu erfahren, was die jungen ZeitungsmacherInnen über Meinungsfreiheit denken und welche Themen sie gerade beschäftigen.     Und auch wenn nicht alle Schulen die Möglichkeit haben, eine eigene Redaktion anzubieten, hoffen wir, dass KollegInnen Anregungen für den eigenen Unterricht finden!

 


Weitere FACTS zum Medienschwerpunkt und zur „HaiZeit“

 

–        Das Gymnasium Haizingergasse (GWIKU 18) in Wien hat seit 2004 einen Medienschwerpunkt. Die SchülerInnen können zwischen „Gymnasium“ (mit Latein) und „Medien“ wählen.

–        Der Medienschwerpunkt umfasst die gesamte Oberstufe. Folgende Medien werden behandelt: Klasse 5: Internet, Klasse 6: Print, Klasse 7: Radio, Klasse 8: Video. Vorgesehen sind jeweils drei Stunden pro Woche, davon eine Stunde Theorie (Medienanalyse) und zwei Stunden Praxis.

 

 

 

Die „HaiZeit“ und der Schwerpunkt Print

 

–        In der 6. Klasse wird im Rahmen des Faches Print die „HaiZeit“ herausgegeben. Die Produktion der Zeitung ist Pflichtbestandteil des Medienschwerpunktes.

–        Das Fach Print (sowie die Fächer Internet, Radio und Video) umfasst einen Theorie- und einen Praxisteil. Zwei Stunden pro Woche findet der Praxisbereich in Form einer Redaktionssitzung statt; eine Stunde pro Woche wird „Medienanalyse“ betrieben (Themen sind z. B. Analyse von Textsorten, juristische Grundlagen etc.).

–        Das Fach Print wird im Zweierteam unterrichtet. Brigitte Braunöder betreut den redaktionellen Bereich (z. B. Textsorten, Pressekodex, ethische Grundlagen etc.), Ursula Schermann betreut den technischen Bereich (z. B. Layout, Grafiken, Bild- und Fotomaterial etc.),

–        Bei der ersten Ausgabe der „HaiZeit“ im April 2015 halfen die Lehrerinnen verstärkt mit, für zweite Ausgabe Anfang Juni sind die SchülerInnen weitestgehend selbst verantwortlich und übernehmen die Chefredaktion.

–        Die Themen werden von den SchülerInnen vorgeschlagen. Die Lehrerinnen haben ein Mitspracherecht bzgl. Veröffentlichung und können auch Artikel entfernen (z. B. aufgrund fragwürdigen Inhalts).

 

–        Die technische Ausstattung an der Schule ist sehr gut, dem Team steht ein EDV-Saal mit Kameras, PCs etc. zur Verfügung.

–        Es besteht eine Kooperation mit einer Druckerei. Eine Werbeanzeige der Druckerei in der „HaiZeit“ erspart die Druckkosten.

–        Die „HaiZeit“ hat eine Auflage von 100 Stück. Im Verkauf kostet ein Exemplar zwei Euro. Das überschüssige Geld wird für die Maturareise verwendet oder kommt dem Sozialfonds der Schule zugute.

–        Nach dem Verkauf wird die digitale Version der Zeitung online gestellt.

–       Seit Herbst 2014 gibt es auch einen begleitenden Blog: http://gwiku18.at/medien/blog/

–        Mehr Infos zum Medienschwerpunkt: http://gwiku18.at/medien/

–        Mehr Infos zum Fach Print: http://gwiku18.at/medien/print/

 

 

Welche Online- und Printmedien verwendet Brigitte Braunöder für den Unterricht?

 

„Ich schau gerne das „Zappmagazin“ des NDR.Wir haben auch die „Medienkunde“ der „Zeit für die Schule“ angefordert und verwenden diese im Unterricht. (Ein kostenloses dreiwöchiges Abo der „ Die Zeit“ haben wir für die Schülerinnen erhalten.) Natürlich verfolgen wir (oder ich) alle Print- und Onlineauftritte der wichtigsten österreichischen und deutschen Zeitungen – ganz wichtig auch der Kontakt zu Journalisten (APA, Standard, w24, kurier).“

 

Weiterführende Links zum Thema „Schülerzeitungen“:

 

„Unterrichtsprojekt Schülerzeitung: Als Reporter unterwegs“

http://www.lehrer-online.de/projekt-schuelerzeitung.php

 

Webseiten-Generator Primolo: Mit Primolo gestalten Acht- bis Zwölfjährige gemeinsam mit ihren Lehrkräften eigene Websites. Ergänzt wird der Webseiten-Generator durch eine Community.

http://www.primolo.de

 

Infos zum Thema Finanzen, Anzeigenverwaltung, Interviews, Recherche etc.

http://www.schuelerzeitung.de

 


Medienbeschäftigung der Jugendlichen in ihrer Freizeit

(18 % der Jugendlichen lesen täglich Tageszeitung, 14% der Jugendlichen lesen mehrmals pro Woche Zeitung)

 

Hier geht’s zur vollständigen JIM-Studie 2014.

 

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